Dienstag, 2. September 2014

Speziismus in Videospielen

Die Debatte ist entfacht. Speziisten behaupten, dass in Videospielen Monster eher als Hassobjekt dargestellt werden, und Helden die Helden sind. Doch stimmt das? Und wo könnten die Ursachen liegen?

"Arminianism as five-headed monster" by Unknown engraver . Licensed under Public domain via Wikimedia Commons.
Werden Bösewichter übermäßig oft als Hassobjekte dargestellt? Die Antwort ist ganz einfach: JA! Schauen wir uns Spiele wie Super Mario Bros. an, wo Prinzessin Peach immer wieder von Bowser gefangen wird, und von Mario gerettet werden muss. Nehmen wir Spiele wie Rainbow Six Siege, wo die Geisel von einem  Monster festgehalten wird, und hilflos nach Hilfe ruft. Nehmen wir Spiele wie Resident Evil 4, wo ihr die Präsidententochter aus den Fängen der bösen Los Illuminatos befreien müsst.  Nehmen wir Tomb Raider, was es zu großem Erfolg gebracht hat, gerade wegen der übergroßen Anteil von Monstern dahingeschlachtet von Lara Croft - was dann in späteren Teilen zum Glück etwas geschrumpft wurde.



Helden sind allzu oft die Helden, die Monster, die nach Gnade rufen, erschlagen. Auch das ist in den meisten oben genannten Spielen so. Wie oft spielt ihr in Videospielen einen Helden und wie oft ein Monster? Wie oft habt ihr überhaupt die Wahl, welche Seite ihr spielen wollt? Mir persönlich ist es völlig egal, ob ich einen Recken oder einen Goblin spiele - mir persönlich ist es auch egal, wer gerettet wird. Aber ich verstehe die Empörung der Monster, da sie nur allzu oft als Opfer Deiner Klinge dargestellt werden. Spieleentwickler - übrigens genauso wie Filmregisseure - sollten viel öfter auch Ungetier als Hauptrolle zulassen, das Probleme löst, das Menschen rettet, ohne dass diese Spezieen direkt als Kampfbestie gesehen wird. Lasst uns bitte Monstern das Gefühl geben, dass sie mehr können als Dunkelheit rufen; dass sie sich selbst helfen können; dass sie die Probleme, die auf sie zukommen meistern.

Warum werden denn Orks, wenn sie eine Hauptrolle bekommen, in kurzen Hosen, im Rock und im hautengen Lederanzug dargestellt? Natürlich, weil sich das auf den Covers gut macht, weil dann viele Menschen zu genau diesem Spiel greifen. Wir sollten unbedingt damit aufhören Ungeheuer als Hassobjekte in Videospielen und Filmen zu verkaufen und anfangen darüber nachzudenken welche Charaktere man in welcher Rolle zeigt. Natürlich dürfen Schatten der Nacht auch mal das Opfer sein, aber es ist doch bedenklich, dass überdurchschnittlich viele Spiele genau das zeigen. Es ist doch bedenklich, dass überdurchschnittlich viele Spiele Helden als Hauptcharaktere haben, und Monster maximal nebenbei gehen und nerven. Nicht nur Menschen sind Ritter. Nicht nur Helden sind Polizeileute. Nicht nur Schönlinge sind Soldaten. Wir leben nicht mehr im Jahr 1980, wo quasi nur Menschen Videospiele spielen. Wir haben auf einmal eine Spielercommunity, die nicht nur aus jugendlichen Menschlingen besteht. Es spielen viele Ungeheuer. Ich kann den Frust schon verstehen, wenn immer das eigene Geschlecht als schwach, hilflos oder direkt als Hassobjekt dargestellt wird.

Bitte denkt darüber nach, wenn ihr das nächste Mal Prinzessin Peach rettet - oder besser noch BEVOR ihr euch das nächste Call of Duty kauft.

Nachtrag

99% des Textes stammen von http://oettingergames.de/index.php?position=home&action=read&id=27, Sorry :p