Donnerstag, 29. August 2013

Hack Deine Motivation!



Nur ein Schritt!


Wenn Du das große Ganze siehst und die vielen tausend Baustellen, die Brach liegen, wenn Du Dich fragst, wie das alles geschafft werden soll – dann siehst Du kein Land.

Stattdessen nimm Dir eine Aufgabe vor, ignoriere alles andere. Sage "Nein!", wenn Du gefragt wirst, ob Du nicht noch eine andere Aufgabe übernehmen magst.

Konzentriere Dich auf die eine Aufgabe. Und sei  sie noch so klein.
Beende sie erst und gehe dann den nächsten Schritt!

Spiel gegen die Zeit!



Wenn Du immer wieder mit langweiligen Aufgaben konfrontiert wirst (zB. Plakate abhängen, Protokoll in Form bringen), nimm Dir eine Stoppuhr und miß die Zeit, die Du gebraucht hast!

Versuche eine Highscore-Liste zu führen, und jedesmal ein klein wenig schneller zu werden!

Dies kann langweilige Aufgaben interessanter gestalten und, als netter Nebeneffekt, schützt Du Dich vor dem Ausbrennen.


Nutze feste Zeitslots!


Manchmal bist Du nicht in der Verfassung für kurzfristige Herausforderungen. Aber da auch kleine Schritte Dich zum Erfolg führen, richte Dir im Kalender einen festen Zeitslot ein, sagen wir, eine Stunde wöchentlich.

Lege die Stunde so, wie Du Dich normalerweise am fittesten fühlst.

Du wirst merken, das, wenn Du erstmal angefangen hast, die Motivation zurückkommt!

Führe eine TODO-Liste!


In Deinem Kopf schwirren zahlreiche Probleme herum, die gelöst werden müssen?
Erstelle eine TODO-Liste und verbanne die Aufgaben aus Deinem Kopf!
Arbeite Dich Schritt für Schritt vor!  Streiche Deine erledigten Aufgaben ab!
Nichts ist befriedigender als mit einem dicken Marker einen Schlußstrich zu ziehen! 

Hilf einer Person!


Wenn Du eine Rückmeldung/Feedback zu Deiner Aufgabe bekommen hast, schaue Dir diese nochmal genauer an!
Konntest Du dieser Person helfen
Oder besser noch, konntest Du Deine Aufgabe so erledigen, daß ähnliche Probleme für andere in Zukunft nicht mehr auftreten?

Aufschieberitis?


Wenn Du Dich ertappst, daß Du Aufgaben immer wieder vor Dir herschiebst und die obigen Tipps nicht helfen: 
Gibt es ein anderes Problem, was Dich beschäftigt?

Wenn Du über all die Dinge nachdenkst, die tun möchtest, weißt Du,  warum Du sie tun möchtest?

Wenn nein, gönn Dir eine Pause, eine Auszeit. Rede mit Freunden! 
Finde zu Dir selbst!


Bleib in Bewegung!



Wenn Du die ersten Schritte gemacht hast, verfalle nicht zurück!

Gehe kleine Schritte!

Gehe beständig vorwärts!

In deinem Tempo!

Montag, 26. August 2013

Hürdenlauf Politisch aktiv sein – Hürde Hyperaktivität

By Eckhard Pecher (Arcimboldo) (Own work)
[CC-BY-2.5  (http://creativecommons.org/licenses/by/2.5 )],
 via Wikimedia Commons

Politisch desinteressiert? Oder zu hohe Mauern?


Die letzten beiden Beiträge »Hürde fehlende Information« und »Hürde Kommunikationsoverload« beschreiben bereits einige der Hürden, die einen politisch-interessierten Menschen vom politisch aktiv werden abschrecken können. Doch es gibt noch eine weitere Hürde, die sich Organisationen bewußt machen sollten.

Hürde Hyperaktivität

Wenn man den Schritt zum Aktivisten gemacht hat, so fällt es vielen sehr schwer gleichzeitig eine innere Distanz zum Aktivismus zu halten. Das ist verständlich, denn wenn ich mich für eine Sache nicht nur interessiere, sondern merke, daß wenn ich mich für diese Sache einsetze, ich auch etwas bewirken kann, fange ich an dafür zu brennen.

Dieses "für etwas brennen" ist ein sehr hoher Motivationsfaktor. Jede Bewegung, jede Organisation sollte froh sein, wenn sie Mitglieder hat, die für ihre Sache brennen.

Wenn ich für etwas brenne, dann entfessele ich eine Energie, die alles andere verblassen lässt. Ich achte dann nicht darauf, was mich mein Engagement für Zeit kostet, nicht, wieviele Nächte ich mir damit um die Ohren schlage. Ich vergesse, welche Kraft ich aufwenden mußte. Welche Rückschläge ich eingesteckt habe. Ich vergesse die Mühen. Nur das Ziel und der Weg dorthin ist wichtig.

Doch diesen "brennen" hat auch eine Kehrseite. Wenn weder ich, noch meine Umgebung darauf achtet, schlägt "Brennen" in "Verbrennen" um. Wenn ich nicht lerne, "Nein" zu sagen, bürde ich mir mehr und mehr Arbeit auf.
Und aus meinem eigenen Anspruch erwächst dann eine Bürde, die ich eines Tages nicht mehr tragen kann.
Auch für eine Organisation ist das schädlich, da kein Nachwuchs herangeführt wird, der bei einem Ausfall von mir einspringen kann.

Wenn man sich die Piratenpartei ansieht, so konnte man gerade in den Jahren 2011-2013 sehr viele ehemals hochaktive Mitglieder sehen, die förmlich verbrannt sind. Ein befreundeter Pirat sagte einmal: "Die Piratenpartei ist wie ein Vampir, sie saugt dir das Blut bis zum letzten Tropfen leer und spuckt Dich dann aus".

So eine Entwicklung muß nicht sein, und es ist meines Erachtens neben jedem einzelnen selbst, die besondere Verantwortung von Vorständen und prominenten Vertretern, auf Symptome des Ausbrennes zu achten und vorzubeugen.

Warum habe ich diesen Beitrag "Hürde Hyperaktivität" genannt? Wenn eine Organisation nach außen ein Bild von über alle Maßen aktiven Mitgliedern abgibt, dann wirkt das auf den, der erst einmal einsteigen will, abschreckend. Er stellt sich die Frage "kann ich das alles leisten?" und "Woher nehmen die die Energie?".
Auf den zweiten Blick ergibt sich dann auch die Frage "Warum sind die alle so über alle Maßen aktiv, gibt es dort keine Struktur, keinen Plan?".
Und auf den dritten Blick die Frage "Was passiert, wenn ich das nicht (mehr) kann?".

Wenn Mitglieder einer Bewegung oder Organisation sich für ein Thema begeistern und gar dafür brennen ist das erst einmal hervorragend. Solche sozialen Gefüge sind äußerst schlagkräftig und können andere Menschen mitreißen.

Wenn aber das Bewußtsein dafür fehlt, daß man auch verbrennen kann, so kann diese Hyperaktivität ganz schnell zum Exodus der Organisation führen, da Nachwuchs nicht mehr herangeführt werden kann und keine Kraft mehr vorhanden ist, temporäre Motivationstiefs zu überbrücken.

Sinnvoll ist es, wenn insgesamt eine langfristige Planung von Aktivitäten stattfindet. Dabei sollte darauf geachtet werden, daß die Arbeit bewußt auf mehrere Schultern verteilt wird. Um sich selbst zu schützen, hat es sich bewährt, seine Aktivitäten auf einen vorher festgelegten Stundenanteil pro Woche zu beschränken und dies über das Führen eines Kalenders/Tagebuchs zu kontrollieren.

Donnerstag, 22. August 2013

Hürdenlauf Politisch aktiv sein – Hürde Kommunikationsoverload

By Eckhard Pecher (Arcimboldo) (Own work)
[CC-BY-2.5  (http://creativecommons.org/licenses/by/2.5 )],
 via Wikimedia Commons

Politisch desinteressiert? Oder zu hohe Mauern?

Neben der Hürde der fehlenden Informationen, gibt es noch eine Reihe weiterer Hürden, vor denen man als politisch interessierter Mensch steht, wenn man aktiv werden will. 

Hürde Kommunikationsoverload

Um hier mal wieder meine Erfahrungen mit den Piraten ins Spiel zu bringen. Als ich anfing, gab es zwei Hauptmedien: die Mailingliste und das Wiki (und eine kleine Homepage).

Heute sind es gefühlt:
  • tausende Mailinglisten, 
  • zehntausende Wikiseiten, 
  • hunderte Pads, 
  • Liquidfeedback, 
  • lokale, regionale und überregionale Homepages, 
  • Twitter, 
  • Mumble,
  • Telkos, 
  • Squads, 
  • AGs, 
  • Crews, 
  • Tools, wie Wikiarguments, Openantrag, Trello, 
  • Portale des Bundes- und der Landesvorstände,
  • Presse,
  • interne Zeitschriften
  • Flyer, Broschüren
  • Podcasts
  • Streams
  • direkte Kommunikation
Jeder kommuniziert wie er kann und mag. Und für keinen ist mehr erkennbar, welche kommunizierten Inhalte sind wichtig, welche weniger. Welchen kann ich vertrauen? Was sind Gerüchte, was sind gesicherte Erkenntnisse? Gibt es Widersprüche?

Mein Tag hat 24h und nicht die ganze Zeit kann ich für die Bewältigung dieser Kommunikation aufbringen. 

Das Beispiel zeigte nur einen Auszug aus den Kommunikationmedien bei der Piratenpartei. Wenn ich mich mit Themen, wie Urheberrecht auseinandersetze multipliziert sich das noch einmal. Da gibt es dann Informationen der Lobbyverbände, von Kritikern, von anderen Parteien. Ich muß mich lokal, regional, überregional vernetzen, die Kommunikationsbeziehungen aufbauen, pflegen, bewerten.

Jedes dieser Kommunikationsmittel unterliegt eigenen technischen Beschränkungen, hat einen eigenen Kommunikationsstil, kennt unterschiedliche Umgangsformen und ist qualitativ und quantitativ höchst unterschiedlich.

Als wichtigstes Hilfsmittel hat sich bewährt, Kommunikationsmittel in synchrone und asynchrone zu unterteilen. 
Dringende Kommunikation über synchrone Medien, dann aber die Anzahl reduzieren (zum Beispiel der telefonische Kontakt).
Über asynchrone Medien tausche ich dann wichtige und nicht dringliche  Informationen aus. 

Und wenn das Rauschen in einem Kanal das Wissenswerte übersteigt, hilft nur noch Abschalten.

Die Hürde Kommunikationsoverhead kann jeder für sich nur durch Priorisierung nehmen. 

Organisationen können dies aber unterstützen.

Die Priorisierung funktioniert aber nur, wenn die wichtigen Nachrichten vom Rauschen nicht überdeckt werden. Dies geht, indem zB. Ankündigungs-Mailinglisten für wichtige Termine angeboten werden. 

Insgesamt sollte eine Organisation die Zahl der verschiedenen Kommunikationsarten begrenzen. 

Hilfreich ist auch, sich auf eine Netikette zu verständigen und diese zu leben. Für den Nutzer muß erkennbar sein, welcher Kommunikationskanal für welche Zwecke geeignet ist (was wird kommuniziert) und  wie er genutzt wird (Regeln des Miteinander).

Mittwoch, 21. August 2013

Hürdenlauf Politisch aktiv sein – Hürde fehlende Informationen

By Eckhard Pecher (Arcimboldo) (Own work)
[CC-BY-2.5  (http://creativecommons.org/licenses/by/2.5 )],
 via Wikimedia Commons

Politisch desinteressiert? Oder zu hohe Mauern?

Immer wieder hört man, daß die Bevölkerung unpolitisch sei. Die Jugend interessiert sich nicht für die Themen der Zeit und die Alten, denen ist mittlerweile auch fast alles egal.

So in dieser Pauschalität ist die obige Aussage nicht richtig. Dennoch steckt ein Fünkchen Wahrheit drin.

Ich selbst würde mich als schon immer an Politik interessiert, und in den letzten Jahren auch als politisch aktiv bezeichnen. Doch gerade die letzten 7 Jahre haben mir klar gemacht, daß um den Schritt von politisch interessiert zu politisch aktiv, oder vereinfacht: vom interessierten zum mündigen Bürger zu gehen, etliche Hürden zu überwinden sind.

In der folgenden Blog-Reihe seien einige dieser Hürden genannt und vielleicht gelingt es mit der Auseinandersetzung mit diesen Hürden den Weg für einen freien, selbstbestimmten und mündigen Bürger zu ebnen. Ein Versuch wäre es wert.

Hürde fehlende Informationen


Interessiere ich mich für ein bestimmtes Thema, sei es Urheberrecht oder Städtebau, so liegt die erste Hürde darin Gleichgesinnte zu finden. Als ich 2007 bei den Piraten anfing, hatte ich mich ein viertel Jahr vorher kundig gemacht, wer diese Leute sind, wie sie ticken, was sie machen. Hilfreich war für mich der einprägsame Namen und die Berichterstattung durch Heise und Co., welche über die Gründung der Piratenpartei und deren schwedisches Vorbild berichtet hatten.

Doch auch noch ein Jahr nach Eintritt bei den Piraten hatte ich immer noch Probleme,  Ansprechpartner vor Ort zu finden. Ich wusste schlicht nicht, wie diese Truppe funktionierte. Also als Organisation. Meines Erachtens ist dies auch auf andere Organisationen übertragbar. Sich hereinfinden braucht Zeit.

Aber nicht nur das Erkennen, wie der Hase in einer Organisation läuft, ist eine Hürde der man sich stellen muß. Auch wenn man sich neu in ein Gebiet hineinfuchst, braucht es Zeit zu verstehen, was verläßliche Quellen sind, wo man verständliche Einführungen findet. Wer mit welchen Interesse das Gebiet beackert.
Oft hat man zu wichtigen oder relevanten Informationen keinen direkten Zugang und erschliesst sich über Dritte nach und nach den Zugriff.

Das Internet hat schon sehr viel dazubeigetragen, daß man die benötigten Informationen  oder Ansprechpartner schneller findet. Twitter zum Beispiel ist ein Kommunikationskanal, der dann sehr gut funktioniert, vorausgesetzt, man kennt die Hashtags für sein Thema oder hat genug Follower für Followerpower.

Um die Hürde Fehlende Informationen abzubauen ist es notwendig, möglichst zentral alle Informationen uneingeschränkt zugänglich zu halten. Unterstützung für Wikipedia, Twitter, Blogs und Suchmaschinen sind da hilfreich.
Zugänglich heißt hierbei nicht nur öffentlich, sondern auch auffindbar, strukturiert, verständlich und (weiter-)benutzbar.

Mittwoch, 7. August 2013

Veggieday

Ja, man kann die Gesellschaft durch überzeugendes Vorbild versuchen zu verbessern, oder mit der Holzhammermethode.

Bei den Grünen kommt wieder mal der bewährte Holzhammer zum Einsatz: "Wir brauchen einen wöchentlichen Veggieday in allen Kantinen Deutschlands!"

Das Problem mit Holzhammermethoden ist, sie tun weh und wenn jener von oben herabsaust möchte man schon Fersengeld gegeben haben. Unter Zwang wird man sich nur widerwillig mit dem scheinbar guten Zweck identifizieren.

Nun ist das Ziel der Grünen zumindest auf dem zweiten Blick durchaus hehr. Der Fleischkonsum in Deutschland ist zu hoch, das hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und auf die Umwelt.

Doch statt mit dem Holzhammer zu operieren, sollten wir vielleicht wieder zum genußvollen Essen zurückfinden. Wert auf hochwertige Zubereitung legen. Sich daran erinnern, daß man nicht alles wegschmeißen muß. Das man zB. auch Herzgulasch essen kann.

Unsere Altvorderen haben viele Gerichte aus der Not geboren, die heute als Delikatessen gelten.
Sie haben keine Lebensmittel weggeworfen.  Sie haben das Tier geehrt, was Ihnen Fleisch, Eier und Milch geliefert hat.

Und wie kann man es besser ehren, als es schmackhaft zuzubereiten und genußvoll zu verspeisen?
Gute Zubereitung bedarf nur etwas Mühe.

Und wenn wir alle mal ehrlich wären, so ein Veggieday ist letztlich nur ein Alibi-Zuckerl für vermeintliche Ökos, die ihre Plasikbecher säuberlich geputzt in gelben Säcken nach draußen stellen und mit ihrem BMW zum nächsten Bioladen fahren.